Jeder, der daran denkt sein Geld in Immobilien anzulegen, stellt sich die Frage, was dafür und was dagegen spricht. Die negativen Schlagzeilen über geplatzte Immobilienblasen und entsprechenden Verlusten können erschreckend sein. Das Gefälle innerhalb der deutschen Regionen, Angst vor Wertverlust und die Unsicherheit halten manche Menschen davon ab. Und trotzdem ist die Immobilie als Kapitalanlage immer noch eine sehr lukrative Investition. Als Altersvorsorge oder auch um den niedrigen Sparzinsen zu entgehen. Es gibt viele Betrachtungsweisen für und gegen Geldanlage in Immobilien.
Ob und unter welchen Voraussetzungen Immobilien dafür geeignet sind, besprechen wir nachfolgend.
Die fünf Gründe Geld in Immobilien anzulegen
1. Niedrige Kreditzinsen
2. Gewinn bei Wiederverkauf
3. Cashflow durch Mieteinnahmen
4. Mietfrei wohnen im Alter
5. Sicherheit gegen Geldentwertung
Zugegeben, dies sind sicher nur ein paar grobe Anhaltspunkte, aus welchen Gründen Geld in Betongold angelegt wird. Immobilien als Geldanlage sind sehr beliebt, besonders in Zeiten von niedrigen Bauzinsen. Sie haben bei einer Mehrheit in Deutschland einen guten Ruf. Besonders, weil in vielen Fällen die Wertsteigerung der Immobilie zu einem recht erklecklichen Gewinn beim späteren Verkauf geführt hat. Um das voll und ganz zu unterstreichen, sind viele Faktoren notwendig.
Eine Immobile zu kaufen, um später selbst darin zu wohnen, ist für viele Menschen ein sehr guter Grund. Auch wenn sie später dann nicht einziehen, bleibt der Cashflow, der durch die Mieteinnahmen entsteht, bestehen. Und nach wie vor ist eine Immobilie gegen Geldentwertung relativ gut gefeit. Außerdem sind es die Menschen leid, für kaum oder sogar Minuszinsen ihr Geld anzulegen.
Fairer Marktwert versus Preisüberhöhung
Lage, Zustand, Qualität und laufende Kosten legen den individuellen Wert einer Immobilie fest. Dazu kommt die Nachfrage, die wiederum sehr von der Lage abhängt, hinzu. Aus diesen und vielen weiteren Faktoren wird der Marktwert einer Immobilie ermittelt. Es kann jedoch passieren, dass manchmal bei einer sehr hohen Nachfrage die Preise angehoben werden und trotzdem Käufer dafür gefunden werden.
Käufer zahlen aus den verschiedensten Gründen einen höheren Preis für eine Immobilie. Das kann persönliche Gründe haben. Wenn etwa die Wohnung im absoluten Lieblingsviertel oder Ort liegt. Auch die Angst steigender Zinsen, wenn jetzt nicht zugegriffen wird, kann ein Grund sein. Das kann aber auch zu extremen Situationen führen, wenn sich Käufer überbieten, um den Zuschlag zu bekommen. Das ist übrigens der Anfang einer möglichen Immobilienblase, wenn es zu extrem wird. Wichtig ist zu sehen, aus welchen Gründen gekauft wird. Aus rationalen oder aus emotionalen Beweggründen?
Eine weitere Ursache für die Verzerrung des Marktwertes einer Immobilie kann wachsende Ungeduld sein. Auch die Angst vor Preissteigerung und bereits viele Nerven und Zeit in die Suche nach dem passenden Objekt investiert zu haben.
Ein Faktor verleitet viele Menschen dazu nach einer Immobilie zu suchen, und das ist der niedrige Bauzins. Das erhöht tendenziell die Preise auf dem Markt. Oft ermöglicht erst ein niedriger Bauzins den Kauf einer Immobilie für einige Menschen.
Bankenbewertung und Kaufmannsregeln
Banken ermitteln den Wert einer Immobilie mit eigenen Faktoren. Dieser ermittelte Wert kommt bei der Kreditvergabe und Berechnung zum Tragen. Am Ende steht ein Beleihungswert, der meistens unter dem Kaufpreis liegt. Ermittelt wird dieser Wert durch Sachverständige. E gibt eine Kaufmannsregel, die sich jeder Immobilienkäufer an die Wand pinnen sollte: »Im Einkauf liegt der Gewinn.« Wird das vergessen oder einfach nicht beachtet, dann kann es ein böses Erwachen geben.
Gelassen bleiben und auf die Vernunft hören
Wer eine Immobilie als Geldanlage in Betracht zieht, sollte gelassen an die Sache herangehen, egal welche Beweggründe dahinter stehen. Sich zeit lassen, nichts überstürzen und vertauenswürdige Profis mit an Bord holen, die unabhängig arbeiten. Die real erzielbare Rendite sollte im Fokus stehen und erst dann heißt es »kaufen«. Denn nur dann ist diese Form der Geldanlage zur Altersvorsorge oder zum späteren Selbstbezug die richtige Wahl.
Zusammenfassend hier eine Checkliste, worauf Kapitalanleger achten sollen:
- Kann die Gesamtinvestitionssumme inklusiv aller Nebenkosten klar aufgeschlüsselt werden?
- Lässt sich die Rendite (Miete und Gesamt) darstellen und in welcher Höhe?
- Ist ein möglicher Wiederverkaufswert der Immobilie im realistischen Bereich?
- Kommen zusätzliche Kosten hinzu, die absehbar zu tätigen sind?
- Wie sehen die steuerlichen Auswirkungen aus?
- Kollidiert die Finanzierung mit einer möglichen Rendite?
- Gibt es eine realistische und professionelle eingeschätzte Wertentwicklung der Immobilie?
- Wie viel Eigenkapital sollte eingesetzt werden und ist der Finanzierungsaufbau sinnvoll?
- Wie sieht es mit der Vermietung aus. Ist diese nachhaltig und auf Dauer erreichbar?
Fazit
Grundsätzlich ist der Kauf einer Immobilie zur Geldanlage ein gutes Geschäft. Für die Altersvorsorge und auch für den Kapitalaufbau. Wer sich an die Regeln hält, cool bleibt und langfristig denkt und plant, kann wenig, bis nichts falsch machen. Deshalb immer den tatsächlichen Wert einer Immobilie ermitteln lassen und keine überhöhten Preise zahlen, aus welchen Gründen auch immer. Lieber etwas länger nach dem passenden Objekt suchen und nachhaltig investieren. Auch die Haltezeit einer Immobilie sollte eventuell vorher schon in mögliche Renditeberechnungen eingehen. Mit frühzeitiger Planung und einem kühlen Kopf ist und bleibt eine Immobilie an oberster Stelle als Geldanlage.
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